Großteil der Menschen in Deutschland pendelt zur Arbeit

Viele Menschen pendeln in Deutschland zur Arbeit. Das heißt, sie müssen ihren Wohnort verlassen und in einen anderen Kreis fahren. Das muss jedoch nicht automatisch bedeuten, dass ein längerer Fahrweg entsteht, denn es kommt auf die Größe des Kreises und die Strecke zwischen Wohn- und Arbeitsort an. Somit kann jemand in einer großen Stadt wie Berlin 20 km zur Arbeit brauchen, gilt aber nicht als Pendlerin oder Pendler.

Foto: dena

Pendeln bedeutet also, dass der Wohnort und die Arbeitsstätte nicht in der gleichen Gemeinde liegen oder der Weg länger als 45 Minuten in Anspruch nimmt. Im Schnitt liegt die zu pendelnde Strecke bei ca. 11 km. Als Fernpendlerin bzw. Fernpendler zählen diejenigen Personen, die einen Arbeitsweg von über 150 Kilometern zurücklegen müssen. Bei einer darunterliegenden Distanz zählt man als Nahpendlerin oder Nahpendler.

Weit über die Hälfte der Deutschen pendeln zur Arbeit

Die Pendlerquote beschreibt hierbei das Verhältnis der pendelnden Personen, im Verhältnis zu allen Erwerbstätigen einer Gemeinde. In Nordrhein-Westfalen kamen im Jahr 2019 auf 9,3 Millionen Erwerbstätige rund 4,8 Millionen Pendlerinnen und Pendler. Betrachtet man die gesamte Bundesrepublik, so stellt man fest, dass im Jahr 2020 rund 60 Prozent der Beschäftigten zu ihrem Arbeitsplatz pendeln mussten.

Durchschnittlich verbringt man 40 Stunden im Jahr im Stau, wenn man pendelt

Im Jahr 2020 brach der Verkehr aufgrund von Corona drastisch ein. Mit der Rückkehr zur früheren Normalität stieg die Anzahl und Dauer von Staus jedoch erneut an. Der Verkehrsdatenanbieter Inrix untersuchte deutsche Städte und kam auf rund 40 Stunden Zeitverlust für Pendlerinnen und Pendler, die mit dem Auto unterwegs sind.  

Corona hat sich stark auf das Pendeln ausgewirkt

Der Rückgang des Pendelns aufgrund der Pandemie machte sich indes nicht nur auf leereren Straßen, sondern auch durch die geringe Auslastung des ÖPNV bemerkbar. Das Wegfallen von Arbeitsplätzen, wie beispielsweise im Hotel- und Gastronomiebereich, sowie das Verlegen der Arbeitsstätten in das Home-Office, haben die Fahrgastzahlen sinken lassen. Hinzu kommt die Angst, sich durch das enge Zusammenstehen leichter mit dem Virus anzustecken zu können. Viele Menschen sind jedoch auf den ÖPNV angewiesen, da sie sich zum Beispiel kein Auto leisten können. Hinzu kommt, dass der Zugang zu alternativen Mobilitätslösungen in ländlichen Regionen und kleineren Städten nicht hinreichend ausgebaut ist.

Das Auto wird mit Abstand am häufigsten zum Pendeln genutzt

Der eigene Pkw ist mit fast 70 Prozent das meist genutzte Verkehrsmittel zum Pendeln. Problematisch hierbei sind unter anderem die steigende CO2-Emissionen bei steigender Verkehrsleistung. Für das Einhalten der Klimaziele der Bundesregierung ist daher entscheidend, andere alternative Mobilitätsformen neben dem Autofahren attraktiver zu gestalten. Auch das vermehrte Wahrnehmen von Home-Office in den Berufen wo dies möglich ist, kann einen Beitrag zu weniger Verkehrsemissionen leisten. Darüber hinaus ist das Ausbauen des ÖPNV, insbesondere in ländlichen Regionen und des Fernverkehrs, für Pendelnde entscheidend. In und zwischen nahgelegenen Städten wiederum kann der Ausbau sicherer Fahrradwege einen Beitrag zum autofreien Pendeln leisten.

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Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) informiert im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz mit dieser Informationsplattform zur Verkehrs- und Mobilitätswende. Darüber hinaus erhalten Hersteller und Händler Informationen zur Umsetzung der novellierten Pkw-Energie­verbrauchs­kennzeichnungs­verordnung (Pkw-EnVKV). Dabei handelt es sich um allgemeine Hinweise, die nicht rechtsverbindlich sind. Für konkrete Fragen ist ggf. eine Rechtsberatung einzuholen. Die dena übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der mittels des Online-Tools zur Erstellung eines Pkw-Labels berechneten Ergebnisse. Entscheidend sind u. a. die Herstellerangaben.

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