Das Jahr der teuren Tankpreise

Das Jahr 2022 war in Deutschland das teuerste Jahr zum Tanken. Die Preise stiegen im Schnitt um 32 Prozent für Benzin und sogar um 51 Prozent für Diesel im Vergleich zu 2019, also zu der Zeit vor der Pandemie und der Energiekrise. Die drastisch gestiegenen Tankpreise stehen im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg durch Russland auf die Ukraine.

Der teuerste Monat zum Tanken war der März. Ein Liter Benzin Super E10 haben in diesem Zeitraum ca. 2,07 Euro und ein Liter Diesel 2,14 Euro gekostet. Bisheriger Spitzenreiter für hohe Benzinpreise war das Jahr 2012 .Zum Vergleich: 10 Jahre vorher lagen die Kosten in diesem Jahr bei Rekordwerte von 1,59 Euro für E10 und bei 1,48 Euro für Diesel. Diese Preise erscheinen mit Blick auf das Jahr 2022 aus heutige Sicht relativ gering.

Auch die Tankpreispauschale drückt die Kosten nur geringfügig

In dem im März 2022 beschlossenen zweiten Entlastungspaket wurde unter anderem die Senkung der Kraftstoffsteuer beschlossen, um die Bürgerinnen und Bürger finanziell zu unterstützen. Die Erwartung an diese Maßnahme war eine Reduzierung der Kosten von 30 Cent pro Liter bei Benzin und 14 Cent pro Liter bei Diesel. Betrachtet man die durchschnittlichen Preise für den April, so ist zwar eine Senkung zu sehen, allerdings in einem viel geringeren Ausmaß als erhofft.

Entscheidend ist die Zusammensetzung für den Spritpreis

Der Preis für Kraftstoff setzt sich zusammen aus der Energiesteuer, der Mehrwertsteuer, der CO2-Abgabe, den Produktionskosten und dem Gewinn für die Unternehmen. Aufgeteilt sind diese für Super E10 in ungefähr 16 % Mehrwertsteuer, 31 % Energiesteuer und 53 % für CO2-Abgabe, Produktion und Gewinn. Durch gestiegene Produktionskosten, aber auch durch den Wettbewerb unter den Mineralölkonzernen ist ein Trend hin zu hohen Spritpreisen über die letzten Jahrzehnte zu beobachten.

Die Aussicht für das neue Jahr 2023

Gegen Ende des Jahres 2022 waren die Kraftstoffpreise wieder am Sinken. In der letzten Dezemberwoche fiel der Preis für Diesel bundesweit auf durchschnittlich 1,80 Euro je Liter. Bei Super E10 waren es ca. 1,69 Euro der Liter. Dennoch ist nicht von einem schnellen Einpendeln auf das Vorkrisen-Niveau zu rechnen. Auch vor dem Hintergrund der Inflation ist nicht zu erwarten, dass die Preise wieder ganz zurückfallen werden. Mit Blick auf das 49-Euro-Ticket, das im Frühjahr des kommenden Jahres eingeführt werden soll, kann sich der Umstieg auf den ÖPNV nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell für viele Menschen lohnen, wenn sie die Möglichkeit haben auf ein Auto zu verzichten.

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