Die Voraussetzungen in Berlin führen wieder zu einer vermehrten Nutzung des ÖPNV – das Auto bleibt trotzdem.

Die Rückkehr in die Hauptstadt

Es war also wieder so weit, nach knapp acht Jahren ging es von Stuttgart zurück nach Berlin. Die Vorfreude war groß, endlich zurück bei der Familie sein und kein lästiges Pendeln mehr. Zwar fliege ich immer noch gerne und Bahnfahren ist auch immer noch etwas Besonderes, doch fast jedes Wochenende mehrere Stunden unterwegs zu sein nagt dann doch irgendwann an den Nerven. Zumal beide Verkehrsträger nicht unbedingt attraktiver geworden sind. Air Berlin, mit all ihren liebgewonnenen Vor- und Nachteilen, war inzwischen vom Markt verschwunden und die Bahn war nach wie vor für die Strecke zu langsam und unzuverlässig. Die Bahn auf dieser Strecke konkurrenzfähig zu machen wäre eine ganz schöne Sache.

Die Vorzüge eines dichten Nahverkehrsnetzes

Mein neuer Arbeitgeber hat sein Büro mitten in der Stadt und ist mit der S- und U-Bahn sehr gut zu erreichen. Und von der neuen Wohnung habe ich die Öffis quasi direkt vor der Tür und komme rund um die Uhr in einem guten Takt zur Arbeit und auch wieder zurück. Zudem wird mir die Fahrkarte gestellt. Da gibt es keine andere Überlegung, als täglich mit den Öffentlichen zu fahren. So einfach kann es sein, wenn denn dann die Voraussetzungen gut sind. Einen Roller brauchte ich nicht mehr, also wurde er verkauft. Natürlich gibt es auch in Berlin hin und wieder Unregelmäßigkeiten, aber wenn die Möglichkeit vorhanden ist, verschiedene Routen zu wählen, insbesondere durch die enge Taktung von Bus und Bahn, da sind Unregelmäßigkeiten sehr leicht verkraftbar.

Und dann gibt es ja noch die „neuen“ alternativen Mobilitätsangebote

Sollten mal alle Stricke reißen und die Bahnen stehen komplett still, gibt es hier zudem die Möglichkeit sich schnell auch auf anderen Wegen Mobilitätsangebote zu sichern. Scooter-, Bike- oder Carsharing stehen inzwischen, zumindest in der Innenstadt, an jeder Ecke zur Verfügung und bringen einen zuverlässig durch die Innenstadt. Für nebenbei und als Backuplösung wunderbar, auch, wenn man mal keine Lust hat vom Bahnhof irgendwo hinzulaufen. Und bei längeren Abenden oder wenn es mal schnell gehen musste, gab es auch noch CleverShuttle. Die waren zwar nicht so günstig wie die Öffis, sind aber immer noch ein gutes Stück günstiger als das Taxi. Nur leider haben sie den Dienst eingestellt, wirklich sehr schade. Gerade für den Weg nach Hause war dieser Servicesehr praktisch, da die Carsharingangebote rund 1,5km vor meinem Zuhause enden. Doch seit rund einem Jahr hat sich zumindest ein Geschäftsgebiet eines E-Scooterangebots bis zu mir ausgedehnt.

Und was ist nun mit dem Auto?

Das Auto habe ich aber trotzdem behalten. Denn meine Freiheit, Gemütlichkeit und meinen Komfort will ich trotzdem nicht abgeben. Dazu sind mir die Angebote an Carsharing und der anderen Mobilitätsangebote noch zu sehr im Fluss. Ich möchte nicht damit rechnen müssen, dass von heute auf morgen mal wieder ein Geschäftsgebiet oder eine Flotte verkleinert wird oder wie im Fall von CleverShuttle, gleich ganz die Stadt verlässt. Und Ausflüge, größere Einkaufstourentouren oder schnelle Erledigungen gehen mit dem Auto immer noch besser. Aber wenn es irgendwann auch bei mir in der Gegend ausreichend Ladesäulen gibt, wird das nächste Auto zumindest ein E-Auto. Berlin ist nicht gleich Berlin. Je nach Stadtteil variieren die Mobilitätsangebote sehr. Momentan ist sehr vieles im Fluss, was gut ist, denn es entsteht Neues, bringt aber auch viele neue Problemstellungen mit sich. Hier liegt viel Potential. Es wird aber meiner Meinung nach unter den jetzigen Voraussetzungen viel geblendet mit den Mobilitätsangeboten, aber dazu dann im nächsten und letzten Teil mehr…

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